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Auf dem Weg in eine autoritäre Moderne. Die Militärdiktatur von Miguel Primo de Rivera in europäischer Perspektive

Auf dem Weg in eine autoritäre Moderne. Die Militärdiktatur von Miguel Primo de Rivera in europäischer Perspektive Instituto Cervantes Hamburg

Am Morgen des 15. September 1923 kam Miguel Primo de Rivera, Generalkapitän von Katalonien, mit dem Expresszug in Madrid an. Auf dem Bahnhof wurde er von einer Menschenmenge empfangen, die ihn als „Erlöser des Vaterlandes“ begrüßte und „Nieder mit den Politikern!“ skandierte. Nach einem Gespräch mit König Alfons XIII. wurde das Parlament aufgelöst und ein Militärdirektorium eingesetzt. „Wir sind hier“, so erklärte der Diktator den Journalisten, „um entsprechend dem Wunsch des spanischen Volkes einen radikalen Wandel herbeizuführen und die alte spanische Politik auszurotten.“ 

Die sich an diesen Putsch anschließende Militärdiktatur in Spanien fällt in die sogenannte erste Welle der Diktaturerrichtung im Europa der Zwischenkriegszeit. Ein Jahr zuvor war Mussolini in Italien an die Macht gekommen; in Ungarn herrschte bereits seit 1921 eine Militärdiktatur, und in Deutschland sollte der Hitlerputsch im November 1923 die krisengeschüttelte Republik erschüttern. In diesem Vortrag steht die Militärdiktatur Primo de Riveras in Spanien im Mittelpunkt. In einer vergleichend europäischen Perspektive soll gezeigt werden, wie die Sehnsucht nach einer „autoritären Moderne“ die Stabilität der parlamentarischen Demokratie untergrub und Europa der Diktatur preisgab.


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