Reihe Die Teilung der Welt

Das Archivo General de las Indias ist "das wichtigste Dokumentationszentrum für die Erforschung der spanischen Verwaltung in der Neuen Welt", das umfassendste Forschungszentrum für die Erforschung des ersten und wichtigsten Schubs in Richtung Globalisierung und der damit verbundenen Herausforderungen für die menschlichen Gesellschaften. Karl V. selbst rief die klügsten Köpfe seiner Königreiche zusammen, um über die Verwaltung der neuen Länder zu diskutieren und nachzudenken. Dies führte zu den Gesetzen von Burgos, den ersten Formulierungen der Menschenrechte avant la lettre der so genannten "Schule von Salamanca", die sich unter anderem in der berühmten Rede "Relectio de Indis" von Francisco de Vitoria manifestierte. An diesen Debatten und Beratungen im Königreich Spanien haben viele Menschen teilgenommen. 

Im Zusammenhang mit dem Erbe des Indischen Archivs plant das IC München in diesem Herbst eine Ausstellung der deutschen Fotografin Ursula Schulz-Dornburg mit Bildern aus dem Archiv, die kürzlich in dem gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Zimmermann, Historiker und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, herausgegebenen Buch Die Teilung der Welt veröffentlicht wurden. Die Eröffnung umfasst auch eine Analyse der Geschichte und Kultur des 16. Jahrhunderts in einem Gespräch mit der Hispanistin Esperanza López-Parada. Der Dialog zwischen Prof. Dr. Arndt Brendecke und Dra. Mercedes Serna Arnaiz am Historischen Kolleg thematisiert das Verhältnis von Imperium und Wissen im Bereich der Chroniken der Indias. Abgerundet wird das monografische Programm durch eine Filmreihe mit einer Dokumentation über den Vertrag von Tordesillas und drei Visionen der Eroberung.