"Rotspanier". Zwangsarbeiter in Hitler´s Europa
Während des Zweiten Weltkriegs wurden mehr als 40 000 spanische Exilanten in Frankreich zur Arbeit für die deutschen Besatzer gezwungen, insbesondere beim Bau des Atlantikwalls. In den 1960er Jahren gelang es diesen spanischen Antifaschisten nach einem langen Rechtsstreit, von der Bundesrepublik als politische Verfolgte des NS-Regimes anerkannt zu werden und dafür eine Entschädigung zu erhalten. Zum ersten Mal kommen auf dieser Konferenz Spezialisten für das spanische Exil und die Zwangsarbeit in Hitlers Europa zusammen, um die „Rotspanier“, eine kaum bekannte Zwangsarbeitergruppe des Dritten Reiches, eingehend zu analysieren. Die Tagung ist Teil des Rotspanier-Projekts, dessen Ziel
es ist, die Erinnerung an die historischen Ereignisse wiederherzustellen. Das Projekt unterstützt ein Europa, das in Frieden und Vielfalt vereint ist. Es wendet sich gegen aktuelle und zukünftige Bedrohungen durch Totalitarismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Tagung steht allen Interessierten offen.
Die Tagung begleitet die Ausstellung “Rotspanier”. Spanische Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs (bis 2. Januar 2022 im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit), die ihren Blick auf die ca. 40.000 Spanier:innen richtet, die gegen ihren Willen für Nazi-Deutschland arbeiten mussten. Obwohl der Bundesgerichtshof schon 1972 diese Gruppe von Exilspanier:innen als politische Verfolgte des NS-Regimes anerkannt hat und sie entsprechend von der BRD entschädigt wurden, sind bis heute jene Verlierer des Bürgerkriegs, die zu Hitlers Sklaven gemacht wurden, fast unbekannt für das breite Publikum, sei es in Deutschland, in Frankreich oder in Spanien.