Rafael Gumucio - Transitkind
Edition 8In unserer Reihe Autor*innen live stellt der chilenische Autor Rafael Gumucio sein Buch Transitkind vor. Das Gespräch mit ihm führt der Übersetzer des Werkes, Benjamin Loy.
Synopsis: Das lateinamerikanische Exil im Paris der 1970er Jahre: Mit seinen Eltern und seiner Großmutter vor der Militärdiktatur Augusto Pinochets geflüchtet, wächst der junge Chilene Rafael Gumucio zwischen den chaotischen Sitzungen sozialistischer Polit-Komitees und den verlorenen Träumen einer ganzen Generation auf. Während seine Eltern bald ihre eigenen (und getrennten) Wege finden, mit ihrem Schicksal umzugehen, sucht Rafael in Gesprächen mit der Statue Victor Hugos und dem lieben Gott nach Antworten auf die großen Fragen in einer Welt, in der das Leben stets ein Provisorium zu sein scheint.
Als einige Jahre später die Namen der Familie auf den Listen der begnadigten Exilanten erscheinen, die nach Chile zurückkehren dürfen, macht das die Dinge auch nicht einfacher: Rafael kommt zurück nach Santiago, in eine Stadt und eine Gesellschaft, die ihm fremd und vertraut zugleich sind und wo das Leben zwischen der Gewalt der Militärs und den Hoffnungen auf die Rückkehr zur Demokratie schwankt. Und dann gilt es in all dem Chaos auch noch erwachsen zu werden…(Edition 8)
Rafael Gumucio, geboren 1970, Anna-Seghers-Preisträger hat mit seinem ursprünglich schon 1998 publizierten Roman "Transitkind" in Chile ein ganzes Genre autobiografischen Schreibens über die Zeit der Militärdiktatur (und ihr langsames Ende) begründet. Mit der rabiaten und zugleich zärtlichen Stimme eines Jugendlichen, der beständig zwischen Angst und Aufbruch, zwischen Resignation und Auflehnung pendelt, beschrieb er als einer der ersten facettenreich das Schicksal jener Generation der Nachgeborenen der gescheiterten lateinamerikanischen Revolutionen.