José Ovejero. Aufstand. Erzähl mir noch einmal von Havanna
Javier González
Aufstand (Insurrección): In Madrid ist es eng geworden: Die Risse und Verdrängungen in der Stadt ziehen sich längst auch durch das Leben der Menschen. Ana hat genug davon. Enttäuscht von einer Mutter, die glaubt, mit Taschen aus recycletem Material die Welt retten zu können, und einem Vater, der in seinem immer prekären Job beim Radio resigniert, bricht sie die Schule und den Kontakt ab, zieht in ein besetztes Haus und sagt den Verhältnissen den Kampf an. Ihr Vater Aitor, der immer stolz auf seine eigensinnige Tochter war, ist über ihr Verschwinden verzweifelt und versucht alles, um sie zurückzuholen. Ana ist Teil einer anarchistischen Gruppe, doch als Aitor herausfindet, was sie vorhaben, ist es bereits zu spät.
Erzähl mir noch einmal von Havanna (Añoranza del héroe): Amparo, die starke und entschlossene junge Spanierin, und Neftalí, der idealistische Revolutionär aus Kuba, werden während des Spanischen Bürgerkriegs ein Liebespaar. Doch nach dem Sieg der Falangisten muß Neftalí Spanien fluchtartig verlassen und ohne Amparo in seine Heimat zurückkehren. Fast fünfzig Jahre lang wartet Amparo in Spanien auf ihren geliebten Mann. Sie nach Kuba zu holen scheitert immer wieder – am Geld, an der Politik und an Fermina, der Kubanerin ...Eine Geschichte über Menschen mit Sehnsüchten und Träumen, die ihr ganzes Leben bestimmen und sich doch nie erfüllen. Eine Geschichte über die «große Politik» – nicht darüber, wie sie gemacht wird, sondern wie sie von Menschen erlebt und erlitten wird. Eine Geschichte über Zufälle, Zwänge und Schicksale. Vor allem aber die mitreißende Geschichte zweier Liebender, zwischen denen ein ganzer Ozean und zwei Revolutionen liegen.