Gehen allein unter Menschen
Antonio Muñoz Molina ist einer der herausragendsten spanischen Autoren der Gegenwart. Als Auftakt unseres Rahmenprogramms zur Frankfurter Buchmesse, wird er sein jüngst auf Deutsch erschienenes Werk Gehen allein unter Menschen (Un andar solitario entre la gente), übersetzt von Willi Zurbrüggen, vorstellen.
Das Klirren von Gläsern, die schwere Luft eines Sommerabends, Müll am Straßenrand, ein Inserat an einer Laterne … Auf seinen Spaziergängen durch Metropolen wie Madrid oder New York wird Antonio Muñoz Molina zu einem Jäger im Dickicht der Stimmen und Gerüche, zu einem Sammler sinnlicher Eindrücke. In der Sprache der Reklamewände und Erotikshops, im Banalen wie Apokalyptischen entdeckt der Flaneur Muñoz Molina die Seele unserer Zeit. Gehen allein unter Menschen ist eine faszinierende Mischung aus Selbstreflexion, persönlicher Chronik und literarischem Essay, die Vielfalt und Schönheit des städtischen Lebens feiert.
Muñoz Molina ist auch einer der wichtigsten Intellektuellen in der spanischen Sprache heute: seine Beiträge zur politischen Kultur in Spanien sowie seine Überlegungen zur Geschichtserinnerung des Landes und welche Gefahren dies für die Gegenwart bedeutet, sind von einer Schärfe, die ihresgleichen sucht.
Die Programmreihe "Auf dem Weg nach Frankfurt" des Instituto Cervantes in Deutschland steht ganz im Zeichen der Frankfurter Buchmesse, bei der Spanien in diesem Jahr Gastland sein wird. Die Zentren des Instituto Cervantes in Deutschland schlieβen sich zusammen, um dem Publikum hierzulande über das ganze Jahr bekannte und aufstrebende spanische Autor*innen näher zu bringen und frisch übersetzte Bücher verschiedenster Genres, von Romanen, über Poesie, Essays, Kinderliteratur, Graphic Novels bis hin zu Theatertexten vorzustellen. Die vibrierende spanische Literatur geht auf Reisen.