Narrar el horror
„El Bogotazo“, die Gewalt, der Drogenhandel, die Guerrillas: der kolumbianische Schriftsteller Gabriel Vásquez spricht mit dem Dichter, Essayist und Geschichtenerzähler Luis García Montero über die turbulenten Zeiten Kolumbiens und die Folgen der Gewalt für dieses Land und dessen Einwohner. Dabei handelt es sich um ein wiederkehrendes Thema in Vásquez‘ Werken, der diese historischen Geschehnisse aus „dem Königreich der Möglichkeit, der Spekulation oder der Einmischung“ herangeht; eine Einmischung, „die der Erzähler dort tätigt, wo Journalisten und Historikern der Zugang untersagt wird“. Juan Gabriel Vásquez ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller Kolumbiens. Essayist, Übersetzer und Journalist ist er hauptsächlich wegen seiner Romane bekannt, die Themen wie das historische Gedächtnis, die Gewalt und die sozialen und politischen Komplexitäten Kolumbiens aufgreifen. Zu seinen Romanen zählen Die Informanten (2004), Das Geräusch der Dinge beim Fallen (2011), Die Gestalt der Ruinen (2015), Retrospektive (2020) oder sein letzter Roman Los Nombres de Feliza (Felizas Namen) (2025). Mit diesem Gespräch zwischen zweien Persönlichkeiten eröffnen wir die Reihe „Narrar el horror“ und wir tun dies aus der Überzeugung heraus, dass sich an die Gräueltaten der Vergangenheit zu erinnern, nicht nur ein Akt des Gedächtnisses und der Ehrung der Opfer, sondern auch ein Transformationswerkzeug ist, das uns bei der Wiedererkennung historischer Muster und beim Versuch, entscheidend gegen deren Wiederholung, anzukämpfen, hilft.