Das Instituto Cervantes freut sich, den nicaraguanischen Schriftsteller, Essayisten, Journalisten und Dichter Sergio Ramírez (Masatepe, 1942) im Gespräch mit Peter Schultze-Kraft und Lutz Kliche, Übersetzer vieler seiner Romane ins Deutsche, vorzustellen. Sie werden über sein Gesamtwerk und seine kommenden Projekte sowie über die interessantesten Aspekte seiner Biographie sprechen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Langen Nacht der Konsulate statt.
Sergio Ramírez hat an der Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua, León, in Jura promoviert. Er gründete 1960 den Verlag Universitaria Centroamericana (EDUCA) und die Zeitschrift „Ventana”. 1977 leitete er die Gruppe der Zwölf, die sich aus Intellektuellen, Geschäftsleuten, Priestern und zivilen Führern zusammensetzte, und sich dem Kampf gegen das Somoza-Regime verschrieben hatten. Nach dem Wahlsieg der Sandinistischen Front (1979) wurde Sergio Ramírez zum Vizepräsidenten von Nicaragua gewählt. Nach 1996 beschloss er, die Politik aufzugeben und zur Literatur zurückzukehren. Der Schriftsteller brilliert in vielen Genres, so schreibt er abwechselnd Kurzgeschichten, Romane, Essays und Zeitungsartikel. Er leitet die Online-Zeitschrift „Carátula” und publiziert im literarischen Blog „Boomerang” der spanischen Tageszeitung „El País”. Sein jüngster Roman Tongolele no sabía bailar (Tongolele konnte nicht tanzen) erscheint in der deutschen Fassung von Lutz Kliche im Mai 2022. Es ist ein weiterer Kriminalroman mit dem Protagonisten Inspektor Dolores Morales (Der Himmel weint um mich und Um mich weint niemand mehr). Sergio Ramírez wurde mit einer Vielzahl von Auszeichnungen geehrt. 2017 erhielt er für sein literarisches Lebenswerk den wichtigsten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt, den „Premio Cervantes”. Die Bibliothek des Instituto Cervantes Hamburg wurde 2019 in einem feierlichen Akt nach ihm benannt.
Peter Schultze-Kraft (Berlin, 1937) ist Herausgeber, Schriftsteller und Übersetzer, der sich für die Einführung und Verbreitung lateinamerikanischer Literatur in Deutschland durch Anthologien und Übersetzungen eingesetzt hat.
Lutz Kliche, geboren 1953, verbrachte fünfzehn Jahre in Zentralamerika und Mexiko. Er arbeitet als Übersetzer, Lektor und Literaturvermittler in Deutschland. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören Ernesto Cardenal, Gioconda Belli, Eduardo Galeano und Sergio Ramírez. Seine Übersetzung des Romans Sara von Sergio Ramírez erschien am 16. Juni 2021 bei Edition 8.