Das neue iberoamerikanische Kino. Unbequeme Realitäten
Imagen: Inti Briones. Diseño: Lola MonteroDas Instituto Cervantes zeigt in Zusammenarbeit mit dem Iberoamerikanischen Filmfestival und der Stadtverwaltung von Huelva, ein Programm, das die Vielfalt und Qualität der auf dem iberoamerikanischen Kontinent entstandenen Produktionen präsentiert. Die spanischsprachige Produktion in dieser weitreichenden Region hat eine beeindruckende Resonanz auf internationalen Festivals und füllt die Kinos in aller Welt. Die Filmreihe präsentiert auch weniger bekannte iberoamerikanische Kinematografien wie den peruanischen und den dominikanischen Film sowie Werke aus Argentinien und Kolumbien, deren nationales Kino seit Ende des letzten Jahrhunderts eine enorme Bedeutung erlangt hat. Die vier Filme dieser Reihe führen uns vor Augen zu führen, wie schwierig es ist, zu leben und seine Träume und Ideale zu verwirklichen, auch wenn es dabei nur um die alltägliche Bewältigung des Lebens geht. Die Konflikte und der Schmerz der Protagonistinnen im Film Miriam miente (Miriam lügt) zeigen, dass die Frauen die ersten Opfer sozialer Ungleichgewichte und neuer Beziehungsformen sind. Der Film Canción sin nombre (Lied ohne Namen) zeigt die Gewalt und das Leid der gestohlenen Kinder. Die Arbeitswelt und die Konflikte bei der Verwaltung der Arbeitskräfte ist eines der Themen von Planta permanente. Der Film zeigt wie sich Arbeitskonflikte in unsichtbarere, aber nicht weniger ungerechte Räume verlagert haben. In Pizarro schließlich wird eine Annäherung an das kolumbianische historische Gedächtnis durch das Zusammenspiel zwischen der Protagonistin und ihrem Vater, einem nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens ermordeten Kommandanten, entwickelt. Kurz gesagt, die Ausstellung ist ein Fenster zu Geschichten anderer Länder, die jedoch so universelle Diskurse und Fragen aufwerfen, dass wir als Betrachter nicht umhin kommen, sie aus unserer eigenen Kultur und Identität heraus zu betrachten.