Chinesinnen
Die Auseinandersetzung mit der in Spanien lebenden chinesischen Gemeinde ist in der spanischen Filmografie bisher nur selten thematisiert worden. Nach so unterschiedlichen Werken wie La fuente amarilla (Miguel Santesmases, 1999) und Wan Xia (Silvia Rey Canudo, 2021) wählt der Film von Arantxa Echevarría einen sehr konkreten Ansatz: Er erzählt die Alltagsgeschichten zweier Familien und nähert sich so dem Leben von Mädchen und Frauen chinesischer Herkunft. Dabei nutzt der Film das melodramatische Erzählformat, das sowohl die kulturellen Spannungen als auch die Herausforderungen der Interkulturalität aufgreift, um seine Botschaft eindringlich zu vermitteln. Zusammenfassung: Chinas folgt den Leben von Lucía, Xiang und Claudia, drei Mädchen chinesischer Herkunft, die in Madrid leben – aber mit völlig unterschiedlichen Lebensrealitäten. Lucía, neun Jahre alt, ist die Tochter chinesischer Einwanderer. Ihr größter Wunsch ist es, ihren Geburtstag im Burger King zu feiern. Doch ihre Eltern, die kein Spanisch sprechen und täglich mehr als vierzehn Stunden im Basar arbeiten, um ihren Töchtern eine bessere Zukunft zu ermöglichen, halten das für typisch „spanische“ Wünsche. Claudia, Lucías ältere Schwester, erlebt gerade am eigenen Leib die kulturellen Unterschiede und den Rassismus unter Jugendlichen. Xiang, ebenfalls neun Jahre alt und ein chinesisches Adoptivmädchen, beginnt, sich Fragen über ihre leibliche Familie zu stellen. Die drei Geschichten kreuzen sich und entfernen sich wieder, aber sie teilen ein gemeinsames Ziel: die Suche nach der eigenen Identität. (Quelle: A Contracorriente Films)
