Ein gutes halbes Dutzend Gedichtbände hat die 1950 in Asturien geborene Olvido García Valdés vorgelegt.
Doch dieses schmale Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, die Autorin mit dem spanischen Nationalpreis für Poesie sowie den bedeutendsten Preisen der spanischsprachigen Welt geehrt.
Mit Jagd bei Nacht erscheint nun auch in deutscher Sprache ein wichtiges Buch, in dem soziale und biologische Erfahrungen des Frauseins einen einzigartigen Raum für Wahrnehmung und Reflexion schafft. García Valdés liest aus dem Band und spricht mit ihrer Übersetzerin Cecilia Dreymüller, die seit vielen Jahren als Vermittlerin deutschsprachiger Literatur in Barcelona lebt.
Olvido García-Valdés, geboren 1950 in Santianes de Pravia, Asturien, studierte Romanistik und Philosophie. Nach ihrer Lehrtätigkeit leitete sie das Instituto Cervantes in Toulouse und war Ministerialrätin für Buchwesen und Leseförderung der Regierung Pedro Sánchez. Zurzeit lebt sie in Toledo. 2007 erhielt sie den Nationalpreis für Lyrik für den Gedichtband Y todos estábamos vivos (Tusquets, 2006). Gesamtausgaben ihrer Lyik sind 2008 und 2016 unter dem Titel Esa polilla que delante de mí revolotea. Poesía reunida (1982–2008) (Galaxia Gutenberg) erschienen. Ihre Gedichtbände sind ins Französische, Englische, Italienische, Polnische und Schwedische übersetzt worden, einzelne Gedichte auch ins Deutsche, Portugiesische, Rumänische, Griechische, Serbische, Arabische und Chinesische.
Sie ist außerdem Autorin einer Monographie über Therese von Ávila, Teresa de Jesús, und verschiedener Essays über das künstlerische Werk von Zush, Anselm Kiefer, Vicente Rojo, Antoni Tàpies, Juan Soriano, die Biennale von Venedig u.a. sowie diverser Essays zur Gegenwartsliteratur. Sie hat zwei Bände von Pier Paolo Pasolini und eine Anthologie mit Gedichten von Anna Achmatowa und Marina Zwetajewa ins kastilische Spanisch übersetzt, ebenso wie einen Gedichtband des französischen Lyrikers Bernard Noël.
Sie leitete die Literaturzeitschrift Los Infolios und war Mitbegründerin der Zeitschrift El signo del gorrión (1992–2002). Sie leitet und koordiniert Kurse, Seminare und Veranstaltungszyklen zur Gegenwartslyrik.
Cecilia Dreymüller ist Literaturkritikerin und Übersetzerin. Mit einem Doktortitel in Hispanistik ist sie Dozentin am Goethe-Institut Barcelona und Literaturkritikerin bei der Süddeutschen Zeitung, Deutschlandfunk, Avui, Revista de Occidente und Revista de Libros. Zudem ist sie regelmäßige Mitarbeiterin des Kulturmagazins Babelia (El País). In der spanischen Sprache hat sie Incisiones. Kritische Perspektiven auf die deutschsprachige Erzählkunst seit 1945 (Galaxia Gutenberg, 2008) und Confluencias. Anthologie der aktuellen deutschen Erzählkunst (Alpha Decay, 2014) verfasst. Als profunde Kennerin des Werks des deutschen Autors Peter Handke hat sie seine Bücher Preguntando entre lágrimas (Alento, 2011) und Contra el sueño profundo (Nórdica, 2017) übersetzt. Kürzlich hat sie Peter Handke y España (Alianza Literaria, 2017) veröffentlicht.
Diese Veranstaltung ist Teil der im Rahmen der spanischen EU-Ratspräsidentschaft durchgeführten Veranstaltungen des Instituto Cervantes in Frankfurt.