in person: jeannette muñoz (screening at pupille)
Die Werke der Filmemacherin Jeannette Muñoz stehen in einem Dialog mit Fragen der Ökologie, der Geschichte einer Landschaft und der analogen Filmpraxis in der Gegenwart. Muñoz wurde in Chile geboren und lebt in der Schweiz. Ihr Werk ist geprägt von einer direkten Auseinandersetzung mit den materiellen Bedingungen des Kinos. In ihrem Film Puchuncaví blickt Muñoz auf eine gleichnamige indigene Stätte an der Pazifikküste im Nordwesten von Santiago de Chile, welche der südliche Endpunkt des Inka-Straßensystems war. Die unkontrollierte industrielle Entwicklung der Gegend, die Kupferraffinerien, Dampfkraftwerke und einen Frachthafen umfasst, hat die Bedingungen für ein Leben in Würde zerstört: Sie ist zu einer der am stärksten verschmutzen Regionen Chiles geworden, deren Einwohner:innen in marginalisierten und ungesunden Verhältnissen dort weiterleben.
Seit 2014 reist Muñoz in regelmäßigen Abständen nach Chile, um die Veränderungen dieses Orts zu dokumentieren und schafft so einen „film in progress“. Im Anschluss sind drei Filme der Envío-Serie zu sehen, in der die Filmemacherin kleine Film-Miniaturen als eine Art Brief Freund:innen und Künstler:innen widmet. Vorführung in Anwesenheit der Filmemacherin.
Puchuncaví
D: Jeannette Muñoz, 16mm, color, silent (1st part) & sound (2nd part), 2x20 min, 2014-2024
Envío 1 (para Ute Aurand)
D: Jeannette Muñoz, 16mm, color, silent, 1 min 2005
Envío 24 (para Helga Fanderl)
D: Jeannette Muñoz, 16mm, b & w, silent, 3 min, 2010
Envío 26 (para Reinhardt Ortego y Fernando Schulz)
D: Jeannette Muñoz, 16mm, b & w, silent, 6 min, 2013