Vom Amerikahaus zum Instituto Cervantes
Das Instituto Cervantes organisiert eine kommentierte Begegnung mit der Architektin Astrid Wuttke des Architektenbüros schneider+schumacher. Bei einem Rundgang durch Räume, die der Öffentlichkeit üblicherweise nicht zugänglich sind, schildert sie anhand konkreter Beispiele die Geschichte des Hauses wie auch das Umbaukonzept und die zahlreichen Entscheidungen, die bei seiner Umsetzung zu treffen waren.
Wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs richteten die USA in Frankfurt einen Leseraum ein, der im Rahmen des Umerziehungsprogramms vom Amerikahaus ersetzt wurde, welches wiederum seinen endgültigen Sitz 1957 in der Staufenstraße 1 fand. Das Gebäude mit seiner modernen Architektur war nach dem Entwurf der Amerikaner Skidmore, Owens und Merrill in Zusammenarbeit mit dem deutschen Architekten Otto Appel enstanden.
Bis weit in die sechziger Jahre prägte das Amerikahaus das kulturelle Leben der Stadt. Es bot ein umfangreiches Programm und war etwa 1953 Mitveranstalter des ersten Deutschen Jazz-Festivals. Das Publikum entdeckte die amerikanische Prosa und lauschte den Vorträgen von Willy Brandt, Edward Kennedy, Max Horkheimer, Neil Postman und Susan Sontag. Zugleich war es Ziel von Protestaktionen und Anschlägen, die sich gegen die Politik der USA richteten.
Als das US-Generalkonsulat 2005 umzog, wurde das Haus an die Stadt Frankfurt zurückgegeben, die es 2007 dem Instituto Cervantes überließ. Die umfassenden Umbauarbeiten des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes erfolgten unter Leitung des Architekturbüros schneider+schumacher.