Tag des spanischen Films: Embrujo

Am 6. Oktober feiern wir die dritte Ausgabe des Spanischen Filmfestivals, das dem spanischen Filmerbe huldigt und durch die Wiederentdeckung besonders wichtiger Werke, die eine besondere Verbindung zu den verschiedenen Publikumsgruppen ihrer Zeit haben, sowie durch die Präsentation von Filmen, deren Einzigartigkeit ihnen einen Ehrenplatz in unserem Kino verschafft, in Erinnerung ruft.

In diesem Jahr präsentieren wir den Film Embrujo, inszeniert von Carlos Serrano de Osma und mit Lola Flores und Manolo Caracol in den Hauptrollen, zwei unbestreitbaren Stars der Flamenco-Musik und des Tanzes.

Weit entfernt von einem Film, der den spanischen Filmklischees jener Zeit entspricht, setzte das Team der Produktionsfirma Boga auf eine Inszenierung und eine ästhetische Vision, die sich mit der Bildsprache des expressionistischen Kinos auseinandersetzten, inspiriert von der besten Avantgarde des europäischen Films zu Beginn des Jahrhunderts.

Dieser Film aus dem Jahr 1947 ist daher eine Rarität, in der sich der revolutionäre Ausdruck des Bühnenflamenco mit einem Film verbindet, der sich durch seinen innovativen und bahnbrechenden Ansatz auszeichnete, was erwartungsgemäß beim Publikum jener Zeit auf ein zwiespältiges Echo stieß, dessen Erwartungen eher auf konventionellere Filme ausgerichtet waren.

Aus heutiger Perspektive betrachtet, ist Embrujo ein Juwel für Filmfans und ein Zeugnis eines Moments, in dem eine der heißesten folkloristischen Wurzeln des 20. Jahrhunderts - der Flamenco - durch das damals vorherrschende Medium - den Film - zum Ausdruck gebracht wurde.

Embrujo dient auch dazu, das hundertjährige Jubiläum der großen Lola Flores zu feiern, die nach diesem Film eine beeindruckende Karriere im spanischen Volkskino sowie in verschiedenen Bühnenshows und später im Fernsehen machte, bis sie zu einem wahren Mythos der spanischen Kultur wurde.