Den liberalen Ideen des Journalisten und Schriftstellers Manuel Chaves Nogales ist es zu verdanken, dass Spanien heute einen aufgeklärten Diskurs über seine Geschichte führt. Zwischen 1928 und 1944 verfasste er zahlreiche Werke über Frankreich, Russland und Deutschland und zählte zu den integersten Stimmen Europas. Doch Franco degradierte ihn zur namenlosen Person. Er starb im englischen Exil und geriet in Vergessenheit. Sechzig Jahre nach seinem Tod wird sein Werk entdeckt.
Manuel Chaves Nogales (Sevilla, 1897 - London, 1944) arbeitete als Journalist mit verschiedenen Zeitschriften. Er reiste durch Europa und interviewte die wichtigsten Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Als der Bürgerkrieg ausbrach, ging er nach Frankreich ins Exil, von wo er nach der Ankunft der Nazis nach England floh. Heute gilt er als der beste spanische Journalist des 20. Jahrhunderts und als ein Beispiel für guten Journalismus, der eine Botschaft der Vernunft, des Dialogs und der Versöhnung vermittelt.
Frank Henseleit, Autor, Übersetzer und Gründer von Kupido Verlag, übersetzt aus dem Portugiesischen, Spanischen und Katalanischen, u.a. Fernando Pessoa, Joan Brossa, J. L. Borges, Ernesto Sábato und Manuel Chaves Nogales.
Moderiert von Marta Muñoz Aunión, Professorin und Hispanistin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt.
Eine Zusammenarbeit des Instituto Cervantes Frankfurt mit dem Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen von Spanien als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2022.