Der Professor Roland Spiller interviewt den Historiker Walther Bernecker über sein Buch Juan Carlos I., König von Spanien, die erste auf Deutsch erschienene Biographie des spanischen Monarchen.
Beginnend mit Kindheit und Jugend, reicht es bis in die Gegenwart und liefert zugleich eine Analyse der Rolle Juan Carlos' als Staatsoberhaupt für die Entwicklung Spaniens. Von der wechselvollen Geschicke der spanischen Monarchie in der Vergangenheit geht es über die Re-Instauration der monarchischen Staatsform unter Franco bis hin zur schwierigen Stellung des Prinzen Juan Carlos zwischen seinem Vater, dem aus dynastischer Perspektive eigentlich der Thron zustand, und Diktator Franco. Der Hauptteil ist dem politischen Wirken des Monarchen im Übergang zur Demokratie und in den Jahrzehnten der parlamentarischen Monarchie gewidmet. Die abschließenden Kapitel behandeln den Ansehensverlust des Königs wegen seiner persönlichen Fehltritte, seinen Thronverzicht und sein schließliches „Exil". Die Schlussbetrachtung unternimmt den Versuch einer Gesamtbewertung der Rolle von König Juan Carlos für die neuere Geschichte Spaniens.
Prof. em. Dr. Walther L. Bernecker ist Neuzeithistoriker und Hispanist; er hatte Lehrstühle in Bern, Mexiko-Stadt und Erlangen-Nürnberg sowie Gastprofessuren in Brasilien, den USA, Spanien und der Schweiz inne. Seine Forschungen und Publikationen drehen sich vor allem um die neuere Geschichte Spaniens, Lateinamerikas und Westeuropas.
Roland Spiller ist Professor für Romanische Philologie am Institut für Romanistik in Frankfurt. Er ist Herausgeber und Mitautor mehrerer Bücher, zuletzt: Archive im Umbruch. Collective memories and subaltern uses, zusammen mit Gesine Brede (2023). Gemeinsam mit Pilar Mendoza und Jeff Cedeño verfasste er Archivos, entramados y transformaciones polifónicas de la memoria en Colombia (2024).