Das spanische Choreografie-Kollektiv Kor’sia beschäftigt sich mit Tanz als künstlerischer Möglichkeit, das Verhalten der menschlichen Gesellschaft aufzuschlüsseln und zu kommentieren. In ihrer jüngsten Choreografie, die sie mit den Tänzer*innen von Of Curious Nature erarbeiten, bestimmen die beiden Choreografen Antonio de Rosa & Mattia Russo dafür den Ort – oder besser: den Nicht-Ort – als Ausgangspunkt ihres kreativen Prozesses.
Nicht-Orte sind für Kor’sia Räume des bloßen Transits, in denen Menschen in Anonymität verharren – beziehungslose Räume wie U-Bahnhöfe, Parkhäuser, Autobahnen, Tankstellen. Orte des Zusammentreffens, die dennoch keine Begegnungen zulassen. An diesen Orten brauchen wir Hilfsmittel, um aktiv werden zu können: Reisepass, Bordkarte, Einkaufszettel – Bezugspunkte in Orten des Durchgangs, schwebend zwischen Ausgangspunkt und Ankunftsort. Kor’sia befragt diese Un-Orte nach ihren Möglichkeiten: Können sie durch neue Erzählungen verändert oder umgedeutet werden?