Anlässlich des 100. Jahrestages der Entstehung der abstrakten Animation durch das sogenannte „Absolute Kino“, bei dem europäische Avantgardekünstler wie Hans Richter, „Viking“ Eggeling und Walter Ruttmann versuchten, ihre bildnerischen Praktiken durch die beginnende Sprache des Kinematographen zu erweitern, fand im Juni 2021 der erste Punto y Raya-Workshop statt. Organisiert vom Instituto Cervantes an seinem Sitz in Warschau und in Zusammenarbeit mit der Polnisch-Japanischen Akademie für Informationstechniken schlug die katalanische Animationskünstlerin Aurora Gasull Altisent vor, diese schöne Praxis durch die Augen und Herzen hörgeschädigter Kinder des Głuchoniemych-Instituts in Warschau neu zu definieren.
Die Teilnehmer im Alter von zwölf bis dreizehn Jahren schufen und spielten live mehrere stille Stücke mit einem von Gasull gebauten und in TouchDesigner programmierten visuellen Instrument: ein Instrument, das die Echtzeit-Erzeugung einfacher geometrischer Formen (Dreieck, Kreis, Rechteck) ermöglicht, die Farbe, Größe, Drehung, Liniendicke, Deckkraft und Persistenz über MiDi Korg NanoKontrol2-Controller ändern.
Live Visual Music ist die Zusammenstellung der Arbeiten, die aus diesem Workshop hervorgegangen sind, der darauf abzielte, dem Kollektiv nützliche Werkzeuge für die Entwicklung einer potenziellen professionellen Karriere im Bereich des VJing und der Visualisierung von Musik und ihren Schwingungen zu liefern.
Mit dem Ziel, visuelle Partituren in den Köpfen der Zuschauer zu erzeugen, lässt sich eine Gruppe von zwölf- und dreizehnjährigen hörgeschädigten Schülern aus Warschau von der katalanischen Animatorin und bildenden Künstlerin Aurora Gasull anleiten, um formale und rhythmische Kompositionen abstrakter Formen zu animieren, die sich in der Zeit bewegen und entwickeln: stille Werke, in denen die Sprache des Kinos, das Licht in Bewegung, hervorsticht.