Anlässlich des hundertsten Geburtstages des Künstlers und Denkers Jorge Semprún stellen wir Ihnen seinen Dokumentarfilm Les deux mémoires vor, ein Schlüsselwerk seines filmischen Schaffens.
Dieser Film - der einzige Dokumentarfilm, bei dem Semprún Regie führte - entstand nach seiner Erfahrung als Drehbuchautor mehrerer französischer Filme und entsprach seinem Bedürfnis, ein Dokument zu schaffen, das den Spanischen Bürgerkrieg anhand wichtiger Stimmen aus verschiedenen politischen Lagern erklärt. So spricht der Autor in den sieben Teilen des Dokumentarfilms mit spanischen und französischen Exilanten und Dissidenten des Franco-Regimes, um durch die Reflexion der Vergangenheit eine Zukunft für Spanien vorzuschlagen.
Dieser Dokumentarfilm aus dem Jahr 1972 diente zweifellos als Ausgangspunkt für andere Filme, die sich mit den Ursachen und Elementen der Konfrontation auseinandersetzten, um von der Vergangenheit aus in die Zukunft zu denken, insbesondere La vieja memoria (Jaime Camino, 1977).
Les deux mémoires wurde in Frankreich erst 1974 veröffentlicht. In Spanien wurde er in den letzten Jahren des Franco-Regimes offen verurteilt und kam erst 1981 in der Filmoteca Española in die Kinos.