In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Süden Perus und das heutige Bolivien zum Schauplatz des größten Aufstands gegen das seit mehr als zweihundert Jahren bestehende spanische Kolonialsystem. Der Kazike und Transportunternehmer José Gabriel Condorcanqui Túpac Amaru aus der Provinz Cuzco und seine Frau Micaela Bastidas kämpften gemeinsam mit Tausenden von Indios, Mestizen und Spaniern amerikanischer Abstammung gegen Zwangsarbeit, Sklaverei, Zwangstribut und die drückende Steuerlast. Nach der brutalen Niederschlagung dieser ersten Phase des Aufstandes wurde der Kampf von dem Aymara Túpac Katari fortgesetzt und richtete sich nun gegen alle Nicht-Indios.
Der Hispanist Reiner Kornberger legt auf der Grundlage zeitgenössischer Quellen und moderner Forschungen erstmals in deutscher Sprache eine ausführliche Darstellung dieses wichtigen Kapitels der europäischen Kolonialgeschichte vor.
An dem Vortrag nehmen der Autor des Buches, Reiner Kornberger, und Professorin Delia González de Reufels von der Universität Bremen teil.
Reiner Kornberger studierte romanische und germanische Philologie. Von 1976 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Spanischlehrer an einer Oberschule und an der Universität Bremen. Er übersetzte Werke prominenter lateinamerikanischer Autoren wie Gonzalo Rojas, Pablo de Rokha, Jorge Teillier, Héctor Tizón u.a. ins Deutsche.