Kulturveranstaltungen

Hinter den Gräbern: die mühsame Vergangenheitsbewältigung in Spanien

Hinter den Gräbern: die mühsame Vergangenheitsbewältigung in Spanien El Colectivo

Die von Clara López Rubio und Wolfgang Martin Hamdorf kuratierte Reihe Hinter den Gräbern setzt sich mit der Aufarbeitung der spanischen Vergangenheit im Film auseinander.

Alte Gespenster sind zurück in Europa: Engstirniger Nationalismus, Pathos und Radikalisierung gehen einher mit einer Ideologie der Ungleichheit des Wertes menschlichen Lebens nach sozialen Schichten und Herkunftsländern. Die neue Rechte etabliert sich europaweit in den Parlamenten. Auch in Spanien hat die rechtsradikale Partei VOX bei den Landtagswahlen in Andalusien aus dem Stand knapp 11 Prozent erreicht. Bei den spanischen Parlamentswahlen am 28. April, liegen sie Umfragen zufolge bei 12 Prozent. Einer ihrer wichtigsten Angriffspunkte ist die Erinnerungskultur.

Vor gut 80 Jahren, am 1.April 1939, endete der Spanische Bürgerkrieg. Im Krieg und in den Jahren danach wurden vermutlich 140 000 Regimegegner getötet und in Massengräbern verscharrt. General Franco regierte das Land bis zu seinem Tod am 20. November 1975. Der Umgang mit der Vergangenheit ist in Spanien bis jetzt schwierig, gehörte doch das Schweigen über Krieg und Diktatur zum Pakt für die Demokratisierung des Landes nach Francos Tod. Das Amnestiegesetz aus dem Jahre 1977 verhindert bis heute die juristische Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Diktatur.

In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Filmemacher*innen und Künstler*innen mit der schwierigen Erinnerungskultur in Spanien auseinandergesetzt.

Die Veranstaltungsreihe zeigt, wie sich deutsche und spanische Filmemacher*innen mit der verdrängten Vergangenheit im Spanien nach der Franco-Diktatur auseinandersetzen und regt in Filmgesprächen und Podiumsdiskussionen auch zur Auseinandersetzung mit der kreativen Verarbeitung von Vergangenheitsbewältigung generell in Film, Kunst und Literatur an.

Im Rahmen der Reihe finden im Instituto Cervantes zwei Podiumsgespräche statt: Am 2. Mai ein von Dieter Ingenschay moderiertes Gespräch mit der Filmemacherin Marina Caba Rall und dem Historiker Harald Wittstock, davor Filmvorführung von Spanien im Herzen. Am 14. Mai findet ein gespräch zwischen dem spanischen Richter Baltasar Garzón und dem Anwalt Wolfgang Kaleck statt.

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