Kulturveranstaltungen

Die schärfsten Ränder der Welt

Die schärfsten Ränder der Welt Fernanda Melchor © MAJ LINDSTRÖM; Samanta Schweblin © Suhrkamp Verlag

Die Bücher der Autorinnen Samanta Schweblin (Argentinien, 1978; Gift, 2015, Hundert Augen, 2020) und Fernanda Melchor (Mexiko, 1982; Saison der Wirbelstürme, 2020, Paradais, 2021) sind unheimlich und düster – und ein literarisches Vergnügen.
Fernanda Melchor versetzt die Leser:innen in die Köpfe ihrer Figuren und lässt uns in ihre Gedankengänge tief eintauchen. Dabei offenbaren sich ihre ganze Wut, ihre Perspektivlosigkeit, ihre Schreckensgespenster, ihre Zerbrechlichkeit und die Rechtfertigung ihrer Handlungen vor sich selbst auf ungeschliffene und erbarmungslose Weise. Man folgt der rasanten Sprache, die sich nicht an Satzenden aufhält, atemlos. Auch Samanta Schweblins klare literarische Stimme wühlt auf. Hier breitet sich die pure Beklemmung aus, wenn wir vom Umgang ihrer menschlichen Gestalten mit ihresgleichen, aber auch mit nichtmenschlichen Figuren, Gegenständen, Krankheiten, befremdlichen Situationen und Umgebungen lesen.
Die Werke von Samanta Schweblin und Fernanda Melchor sind schonungslos und von einer Erzählkraft, der man sich nicht entziehen kann. Beide schreiben auf Spanisch und sind vielfach übersetzt worden. Die Klänge und der Rhythmus ihres jeweiligen Spa¬nischs sind jedoch grundverschieden. In höchstem Maße individuell. Im Instituto Cervantes tauschen sich die beiden Autorinnen über Literatur und ihr eigenes Schaffen aus.

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