Kuba: Die Poesie der Rumba
Laura RodríguezOb gesungen, gesprochen, gerappt oder gesummt: Die Dichtkunst auf Kuba ist kritischer, vielfältiger und attraktiver denn je. Sie hat Ausdrucksformen entwickelt, die sich zwischen Umgangssprache und Hermetik, Ethik und Ästhetik, Schönheit und Gewalt bewegen. Typisch für Dichtung aus der Karibik ist, dass sie alle anderen Künste traditionell wie aktuell einbindet.
Die vier AutorInnen Legna Rodríguez, Victor Rodríguez, Omar Pérez López und Luz de Cuba spielen mit Worten, Rhythmen und Musik.
Legna Rodríguez ist Vertreterin der „Generation Zero“. In ihren Gedichten beschreibt sie das Alltägliche, klar, unverblümt, melodisch. Ihr Werk zeichnet sich durch absurden Humor und verspielte, sexualisierte Beobachtungen des täglichen Lebens in Kuba und Miami aus.
Víctor Rodríguez doziert derzeit am Kenyon College in Ohio. Er ist eine von Kubas berühmtesten Stimmen und hat bereits mehr als 30 Bände in Lateinamerika und Europa herausgebracht sowie zahlreiche renommierte Preise erhalten. Er findet Intimität in der Ferne, Gewohnheit im stetigen unausweichlichen Vergessen.
Omar Pérez López setzt sich in seiner Poesie mit allerlei Kuriosem auseinander. Er lässt das Wort mit den Melodien und Rhythmen der Rumba verschmelzen. Immer wieder thematisiert er in seiner Poesie den Mythos um die Erinnerung an seinen Vater Ché Guevara.
Luz de Cuba stimmt ihre Worte auf elektronische Musik ein, sie selbst nennt es „PoeDance“: die Poesie der Vielsprachigkeit zwischen Spanisch, Englisch und Yoruba, Worten, Rhythmen, Beats und Percussion, immer im Einklang mit der spirituellen afrokubanischen Identität einer Frau von Welt.