Café literario: Die Welt aus den Augen von Julio Camba
Wir schreiben das Jahr 1905. Der Journalist und Autor Julio Camba wird von der Zeitung El País nach Konstantinopel geschickt. Dort schreibt er Chroniken, die sich, zur Freude der Leser, eher auf die Beobachtung eines costumbrista stützen, als das es sich bei ihnen um das Abbild der politischen Realitäten des Landes handeln würde. Daraufhin wird Camba von verschiedenen Medien als Korrespondent nach Paris, London, Berlin und New York geschickt. Camba wird zum außergewöhnlichen Zeugen und Erzähler des gesellschaftlichen und kulturellen Zeitgeschehens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit Ironie und großer geistiger Agilität entwirft er ein lebendiges und genaues Porträt von Europa kurz vor dem schlimmsten Krieg seiner Geschichte und den USA als absolute Weltmacht. Dieses Café literario unter der Leitung von Bibiana Candia bespricht nicht nur ein konkretes Buch, sondern widmet sich den Reisechroniken, die in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht und in diversen Anthologien zusammengefasst wurden, darunter in La rana viajera, Historias de una peseta, Alemania, Londres, La ciudad automática, Un año en el nuevo mundo o Playas ciudades y montañas. Bibiana Candia (A Coruña, 1977) ist Schriftstellerin. Sie lebt seit 2011 in Berlin, um sich ganz der Literatur zu widmen. Bei Ediciones Torremozas sind ihre zwei Gedichtbände La rueda del hámster und Las trapecistas no tenemos novio und der Erzählband El pie de Kafka erschienen, bei Franz ediciones das Erzählartefakt Fe de erratas. Sie schreibt regelmäßig für die Zeitschrift Jot Down.
“Jegliche Zivilisation ist nichts weiter als der verzweifelte Kampf, nicht arbeiten zu müssen.” Julio Camba
