Das verschwundene Meer
Fünfzig Jahre nach dem Staatsstreich in Chile erscheint der preisgekrönte Roman El Desierto nun auch in deutscher Sprache mit dem Titel Das verschwundene Meer, übersetzt von Lutz Kliche. Die ehemalige Richterin Laura Larco kehrt nach 20 Jahren Exil in Berlin in die Kleinstadt Pampa Hundida zurück, eine in den Weiten der Atacama -Wüste verlorene Oase. Gleichzeitig kehrt auch Major Cáceres dorthin zurück, der nach dem Militärputsch gegen den Präsidenten Salvador Allende Kommandant eines Lagers für politische Gefangene nahe der Stadt gewesen war. Damals hatte er der jungen Richterin einen Deal vorgeschlagen: Für jede Nacht, die sie mit ihm verbringt, würde er einen Gefangenen freilassen. Laura lässt sich auf diesen „Pakt mit dem Teufel“ ein. Vor dem Hintergrund der chilenischen Geschichte ist es Carlos Franz gelungen, einen Schlüsselroman zu schreiben, der literarische Meisterschaft mit außerordentlicher Sensibilität und Empathie in der Darstellung der Protagonist:innen verbindet. Eine gemeinsame Veranstaltung der Botschaft der Republik Chile in Deutschland, der Kulturabteilung des Außenministeriums der Republik Chile – DIRAC und dem Mitteldeutschen Verlag – ausgezeichnet mit dem deutschen Verlagspreis 2022.
