Im Gespräch mit Alberto García-Alix
Pere ÁlvaroAlberto García-Alix ist gegen den Strom schwimmender Humanist, der sich in seiner ei-genen Art nicht wohl fühlt. Seine Porträts zeugen von einem Leben auf dem Asphalt, in den Tiefen der Stadt. In Irreductibles, mehr als vierzig Jahre nach seinen ersten Fotografien, korrigiert Al-berto seinen Körper leicht, um die Verschiebung seines Gleichgewichts zu kompensie-ren. Es zeigt sich als wichtig, die Spannung aufrechtzuerhalten – angespannt zu bleiben wie ein hängender Baum, der sich an den Rand des Abgrunds klammert, mit seinen Wurzeln in der Luft, kaum verankert, widerstandsfähig und stur bis hin zur Absurdität. Mit jedem Porträt lässt er uns in das Leben eines anderen Menschen eintauchen und jene Intimität spüren, die diese miteinander teilen. Das Gefühl der Bescheidenheit ist ebenso unvermeidlich wie notwendig. Sich uns selbst zuzuwenden, diese Fotografien von außen nach innen als Rückgewinnung und nicht als Verzicht zu empfinden, zeigt seinen humanistischen Ansatz.