Begangene Wege. Sergio Ramírez im Gespräch mit seinem Übersetzer Lutz Kliche.
Der nicaraguanische Schriftsteller Sergio Ramírez besucht in Begleitung seines Übersetzers Lutz Kliche das Instituto Cervantes in München. In diesem von Lebenserfahrungen geprägten Dialog erörtern der Autor und sein Übersetzer die Arbeitsprozesse, die Überarbeitung und die ständige Rekonstruktion, die mit dem Übersetzen, der Extrapolation, der Schaffung und der Erfahrung von Literatur in einer anderen Sprache verbunden sind. Im Mittelpunkt dieses Gesprächs steht die Arbeit an den Romanen Sara und Tongolele no sabía bailar. Sergio Ramírez, Preisträger des Cervantes-Preises 2017, hat an der Nationalen Autonomen Universität von Nicaragua in León in Jura promoviert. Er gründete 1960 die Editorial Universitaria Centroamericana (EDUCA) und die Zeitschrift "Ventana". Im Jahr 1977 leitete er die Gruppe der Zwölf, die sich aus Intellektuellen, Geschäftsleuten, Priestern und führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzte, im Kampf gegen das Somoza-Regime. Nach dem Wahlsieg der Sandinistischen Front (1979) wurde er zum Vizepräsidenten von Nicaragua gewählt. Nach 1996 beschloss er, die Politik zu verlassen und sich wieder der Literatur zuzuwenden. Sergio Ramírez pflegt eine Vielzahl von Genres, wobei sich Kurzgeschichten mit Romanen, Essays und journalistischen Artikeln abwechseln. Er leitet das Online-Magazin "Carátula" und veröffentlicht im Literaturblog "Boomerang" der Zeitung El País (Spanien). Er hat zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten. Sein neuer Roman Tongolele no sabía bailar wurde am 16. September 2021 veröffentlicht und ist Teil der Trilogie El cielo llora por mí und Ya nadie llora por mí. Sergio Ramírez ist der Namensgeber der Bibliothek des Instituto Cervantes in Hamburg. Lutz Kliche, geboren 1953, verbrachte fünfzehn Jahre in Mittelamerika und Mexiko. Er arbeitet als Übersetzer, Lektor und Literaturagent in Deutschland. Zu den Autoren, die er übersetzt hat, gehören Ernesto Cardenal, Gioconda Belli, Eduardo Galeano und Sergio Ramírez selbst.