Jaar lament of images
„Ich glaube, dass wir die Fähigkeit, Bilder zu sehen und von ihnen bewegt zu werden, verloren haben“, sagt Alfredo Jaar im Zusammenhang mit der Installation, die er 2002 auf der Documenta zeigt: blendendes weißes Licht. Aus Chile 1981 mit seiner Familie in die USA emigriert, kritisiert er die Rolle und den Gebrauch von Bildern in unserer Gesellschaft. Deren Scheitern beim Versuch ein Geschehen erfassbar zu machen. Jaar ist ein Architekt, der Kunst macht. Politische Kunst. Immer schon. Er dokumentiert und visualisiert Verfolgung, Unterdrückung, Genozid. Beinahe wissenschaftlich sammelt er – und schafft mit der anschließenden Verdichtung eine Poesie politischer Dimension. Die Filmmusik ist übrigens von seinem Sohn Nicolas Jaar.