Gabriel García Márquez, Bericht eines Schiffbrüchigen

Die Bibliothek des Instituto Cervantes veranstaltet in ihrem Lesesaal regelmäßig den literarischen Zirkel über herausragende Werke der spanischen und lateinamerikanischen Literatur. Dieser Gesprächskreis bietet Gelegenheit zum Austausch der persönlichen Eindrücke bei der Lektüre eines Werkes. Das Treffen im September findet am Mittwoch, den 30. um 19 Uhr statt und wird sich um das Werk „Bericht eines Schiffbrüchigen“ von Gabriel García Márquez drehen. Mit diesem Roman hat Gabriel García Márquez sich selbst als Schriftsteller entdeckt. Seine primäre Intention war allerdings, eine Reportage über einen Mann, Alejandro Velasco, zu schreiben, der nach einem Schiffsunglück zehn Tage lang auf einem Floß über das karibische Meer trieb. Der zukünftige Nobelpreisträger und noch junge Reporter, der García Márquez damals war, hat den authentischen Bericht des Matrosen aufgezeichnet und auf seine unvergleichliche Weise in ein wunderbares literarisches Werk, eine kurze und kraftvolle Erzählung, bei der der Puls eines großen Schriftstellers schlägt, verdichtet. Die Veröffentlichung der Erzählung in Form einer Kolumne in der kolumbianischen Tageszeitung „El Espectador“ verursachte allerdings erhebliche politische Aufruhe. Sie deckte den Schmuggel auf einem kolumbianischen Marineschiff auf, was sieben Matrosen und dem Schiffbrüchigen Velasco das Leben kostete und den Autor ins Exil zwang.