Die Moschee von Córdoba: eine akademische und soziale Debatte über die mittelalterliche Vergangenheit der iberischen Halbinsel
Die Mezquita (Moschee) von Córdoba ist eines der bedeutsamsten Symbole der islamischen Präsenz auf der Iberischen Halbinsel während des Mittelalters und eine der wichtigsten touristischen Attraktionen Spaniens. Es handelt sich um ein Gebäude, das den Entwicklungsprozess des Mittelalters auf der Iberischen Halbinsel auf einzigartige Weise widerspiegelt. Obwohl sein Ursprung noch immer Gegenstand vieler akademischer Debatten ist, deuten die heute verfügbaren Schriften und archäologischen Daten auf die Gründung vom ersten Umayyaden-Herrscher von Córdoba, Abderramán III, Ende des 8. Jahrhunderts hin. Nach einer langen architektonischen Entwicklung, an der mehrere Mitglieder der Umayyaden-Dynastie beteiligt waren, führte die christliche Eroberung der Stadt im Jahr 1236 zur Umwandlung des Gebäudes in einen christlichen Tempel, wobei die frühere Struktur fast unversehrt erhalten blieb. Nach der Einweihung durch die katholische Kirche im Jahr 2006 hat sich heute eine heftige Kontroverse über den Besitz und die Verwaltung des Denkmals entwickelt, an der sowohl akademische als auch soziale und politische Kreise beteiligt sind.