Resilienz durch Kunst: Holzschnitzereien von Gerardo Villagra Arenas
Amnesty International in Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes zeigt die Holzarbeiten von Gerardo Villagra Arenas, einem ehemaligen chilenischen politischen Gefangenen.
Die Arbeiten illustrieren Villagras Überlebensgeschichte und sein Talent, durch die Kunst seine Erfahrungen und Gefühle auszudrücken. Gleichzeitig verdeutlicht er die Verbindung zur Menschenrechtsorganisation Amnesty International, die sich für politische Gefangene und ihre Familien einsetzt.
Als sich das Militär unter General Pinochet am 11. September 1973 in Chile mit einem der blutigsten Staatsstreiche Lateinamerikas an die Macht putschte, war Gerardo Villagra Arenas 21 Jahre alt. Er arbeitete als Bankangestellter in seiner Heimatstadt Linares und war in der Sozialistischen Partei Salvador Allendes sowie als Gewerkschafter aktiv.
Zwei Tage nach dem Putsch wurde er vom Militär verhaftet und war bis zum 31. Dezember 1973 als politischer Häftling ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt in einer geheimen Militäranlage inhaftiert, wo er Folter und simulierte Erschießungen erlebte und dem Tod nur knapp entkam.
Im Januar 1974 wurde er mit anderen politischen Verfolgten in das Gefängnis seiner Heimatstadt gebracht und von zwei Militärgerichten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Diese Strafen wurden im Mai 1976 in Exil umgewandelt und er wurde im Juli 1976 nach Deutschland abgeschoben.
Er kam nach Frankfurt und nahm bald Kontakt zu Amnesty International auf, um sich für politische Gefangene und ihre Familien einzusetzen. Heute lebt er in Frankfurt und ist in der Lateinamerika-Gruppe bei Amnesty in Frankfurt aktiv.
Die Kuratorin der Ausstellung, Elisa Rivera, ist ebenfalls eine chilenische Künstlerin, die derzeit in Frankfurt lebt.
Elisa Rivera (1975) studierte bildende Kunst und Fotografie in ihrer Heimat Chile und dann in Spanien. Dort schloss die Künstlerin mit einem Diplom in Malerische Techniken und einem Master in Projektmalerei ab. Im Laufe ihrer künstlerischen Karriere hat sie mehrere Ausstellungen kuratiert, in denen sie die Arbeit chilenischer und lateinamerikanischer Künstler in Deutschland bekannt macht. Ihre kreative Arbeit konzentriert sich auf Landschaft und Natur. Sowohl die wilde Natur als auch das „städtische Ödland" faszinieren sie. Ab 1999 hat sie an verschiedenen Gruppen- und SoloAusstellungen teilgenommen, in Chile sowie in Deutschland. Seit 2015 ist sie Mitglied des Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler in Frankfurt.