Meine verlorene Freundin, von Milena Busquets
Jeden ersten Montag im Monat findet in der Bibliothek Antonio Gamoneda des Instituto Cervantes ein Leseclub statt, der von Yolanda Prieto Pardo (1968, Madrid) moderiert wird. Dieses Mal wird im Leseclub „Meine verlorene Freundin“ von Milena Busquets diskutiert. Busquets‘ Roman wird zum ersten Mal auf Deutsch im Suhrkamp Verlag in Juni 2022 in der Übersetzung von Svenja Becker.
Sie ist Autorin, Mitte vierzig, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, und obwohl ihre Beziehungsversuche meist scheitern, fühlt das Leben sich sehr behaglich an: Barcelona, der Sommer am Meer, die Körper, die Bars, eine beherzte Leichtigkeit. Bis ein Gespenst sie überfällt, eine jähe Erinnerung: an Gema, die allerbeste Kindheitsfreundin, die fünfzehnjährig unrettbar an Krebs erkrankte. Was wäre wohl aus ihr geworden? Wann hatten sie und Gema einander zuletzt gesehen? Und warum ist die Erinnerung an die verlorene Freundin so verblasst? Um dieser plötzlichen Erscheinung nachzuspüren, macht sie sich auf die Suche, geht Fotoalben durch und alte Schülerzeitungen, spricht mit den damaligen Freundinnen. Doch keine scheint sich zu erinnern. Keine außer ihr selbst – oder bildet sie sich das alles nur ein?
Milena Busquets, 1972 geboren, hat in London Archäologie studiert und lebt und arbeitet seither in Barcelona – sie war in Verlagen, in der Modebranche, als Journalistin und Übersetzerin tätig. „Auch das wird vergehen” (2016) war ein internationaler Bestseller, der auch verfilmt wurde. „Meine verlorene Freundin” ist ihr zweiter Roman, der sie als wichtige Autorin der spanischen Gegenwartsliteratur eindrucksvoll bestätigt.
»Unter dem Stoßseufzer des Titels ertönt ein Klagelied, das die tief verwobene Beziehung zwischen Töchtern und Müttern unsentimental pragmatisch und dabei zuweilen überraschend komisch bloßlegt.« Rudolf von Bitter, Süddeutsche Zeitung