Der Abgrund des Vergessens, von Paco Roca
Das Instituto Cervantes Frankfurt organisiert eine Gesprächsrunde über die Graphic Novel Der Abgrund des Vergessens von Paco Roca im Rahmen des Comic Festivals München. Die Veranstaltung in Frankfurt wird vom Jugendbildungsreferent und Comic Legende Jakob Hoffmann moderiert und außerdem nimmt der Journalist Rodrigo Terrasa daran teil.
Im September 1940, mehr als ein Jahr nach Ende des Spanischen Bürgerkriegs, wird José Celda von franquistischen Sicherheitskräften erschossen und mit elf weiteren Männern in einem Massengrab verscharrt. Sieben Jahrzehnte später macht sich Josés inzwischen achtzigjährige Tochter Pepica daran, die sterblichen Überreste ihres Vaters ausfindig zu machen. Dies wäre ihr vermutlich nicht gelungen, hätte damals nicht der Totengräber Leoncio Badía, ein junger Republikaner, alles daran gesetzt, die vom Franco-Regime Ermordeten würdevoll zu begraben und ihren Angehörigen zu helfen, sie zu identifizieren.
Die Zahl der während des Spanischen Bürgerkriegs und der darauffolgenden Franco-Diktatur verschwundenen Menschen wird auf mindestens 100.000 bis 150.000 geschätzt. In Der Abgrund des Vergessens setzen sich Rodrigo Terrasa und Paco Roca mit dem Schicksal der republikanischen Verschwundenen auseinander und stellen sich dem noch immer nicht vollständig überwundenen Pakt des Schweigens, der über einer der dunkelsten und gewaltsamsten Epochen der spanischen Geschichte liegt.
Paco Roca, geboren 1969 in Valencia, ist einer der erfolgreichsten Comiczeichner Spaniens. Seine Graphic Novel Kopf in den Wolken, in der er eindringlich den Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung nachzeichnet, wurde 2008 vom spanischen Kulturministerium mit dem Nationalen Comic-Preis bedacht. Die Verfilmung des Stoffs, für die Paco Roca selbst das Drehbuch verfasste, ist mehrfach preisgekrönt.