La Tigresa (un cuento chino)
Diese uralte, ebenso skurrile wie humorvolle orientalische Geschichte will Dario Fo während einer Chinareise von einem Bänkelsänger bei Shanghai gehört haben.
Der Monolog beginnt mit einer Erzählung über den Langen Marsch und einen Soldaten der kommunistischen Nachhut, der am Bein verwundet wird. Da die Wunde sich infiziert und der Geruch für seine Kameraden unerträglich ist, wird der Soldat auf dem Weg zurückgelassen. Er erreicht eine Höhle, zu der er durch sintflutartige Regenfälle gezwungen wird. Es ist die Höhle einer Tigerin und ihres Jungen. Sie frisst ihn nicht, weil er zu sehr stinkt, stattdessen lässt sie ihn von ihren Zitzen trinken und der Soldat schläft er ein. An den folgenden Tagen leckt die Tigerin seine verheilende Wunde. Das Tier pflegt ihn gesund und so leben Soldat, Tigerin und ihr Junges zusammen, bis der Soldat von den WG-typischen Diskussionen so genervt ist, dass er lieber in die vom Krieg bedrohte Welt zurückkehrt. Ein echter Dario Fo: absurd und mit anarchischem Witz.
