Wie Reis auslesen. Papierarbeiten von Darío Zeruto
Die Ausstellung präsentiert die verschiedenen Facetten im Schaffen von Darío Zeruto, einem in Barcelona lebenden kubanischen Künstler. Ein Ensemble von Werken, das sowohl Objektbücher wie auch Installationen und graphische Arbeiten umfasst, soll zeigen, dass Schaffen vor allem eine bestimmte Art des Denkens und Sehens ist.
Gemeinsam haben die von Größe und Thema her unterschiedlichen Werke Papier als materielle Grundlage und Ausgangspunkt seines gesamten Schaffens. Mit den Augen Daríos begreifen wir, dass ein Blatt sich in eine Buchintervention, einen Reliefdruck, eine bestickte Karte verwandeln und sich sogar vermehren kann, bis es eine baufällige Eremitage bedeckt. Ausgestellt werden auch einige Papiermodelle, die der Künstler in seinen Workshops benutzt. Dies sind solide Geometrien, Skulpturen „im Entstehen”, die uns sagen wollen, dass, wenn Schaffen gleichbedeutend mit Sehen ist, der Blick frei wird für eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Nach einer Ausbildung als Maschinenbauingenieur arbeitet Darío Zeruto im Grenzbereich zwischen Textiltechniken, der Volumetrie von Papier und dem Buch. Wo Messen, Teilen, Falten, Schneiden, Bedrucken und Binden die Grundlage seines Schaffensprozesses ist, der wiederum durch die gestische Wiederholung zum Ausdrucksmittel wird.
Die vom Künstler mit dem Instituto Cervantes von Bremen konzipierte Ausstellung vereint zum ersten Mal ein signifikatives Ensemble von im Laufe von zehn Jahren entstandenen Werken, von denen einige noch nie gezeigt wurden. Hauptausstellungsort ist die Stadtbibliothek, beteiligt sind aber auch das Gerhard-Marcks-Haus, die Wilhelm Wagenfeld Stiftung und die Villa Ichon, die ausgewählte, zu ihren Sammlungen passende Stücke aufnehmen. Schließlich wird im Sitz des Instituto Cervantes eine der ersten Arbeiten des Künstlers zu sehen sein.