40 Jahre spanische Verfassung
Anlässlich des 40. Jahrestages der spanischen Verfassung, organisiert das Instituto Cervantes in seinen Zentren weltweit eine Veranstaltungsreihe, die sich der Rolle der Kultur in dieser Carta Magna widmet.
Nicht alles begann im Jahr 1978, aber ohne das Inkrafttreten der Verfassung in jenem Jahr hätte es keinen Raum für die Konsolidierung einer demokratischen Kultur, die zum Ende der Franco-Ära begann und in den folgenden 40 Jahren gedieh, gegeben. Sowohl die Schöpfer als auch die Leser der Verfassung erlernten den Umgang mit einem neuen politischen und kulturellen Bewusstsein, das sich symbolisch im Text von 1978 niederschlug: die Freiheiten waren echt, die Sprachen der Halbinsel keine extravaganten Exoten mehr. Die Kunst unterstand nicht länger einem politischen Diktat und der gemeinschaftliche Respekt für das kreative Schaffen präsentierte sich durch das Gewicht neuer Einrichtungen und der aktiven Verpflichtung des Staates. Die Mängel von damals sind nicht die Gründe für die Konflikte von heute, sondern ihre potentielle Lösung. Jordi Gracia
Unser Schreiben und Leben sind miteinander verquickt. In dieser Veranstaltungsreihe des Instituto Cervantes geht es um Folgendes: die Auswirkungen der spanischen Transición und des Verfassungstextes in den Büchern, die eine Frau beschrieben hat, deren Kindheit und Pubertät sich parallel zur Kindheit und Jugend der spanischen Demokratie abspielen. Der weibliche Körper in der Geschichte und die Geschichte im weiblichen Körper. Das Persönliche, das auch politisch ist. Das Große im Kleinen, innen und außen, das Persönliche und das Öffentliche. Das Ich als Teil eines Wir. Romane wie "La lección de anatomía” oder “Daniela Astor y la caja negra”, Essays im Stile von “Éramos mujeres jóvenes” oder “Monstruas y centauras” unterstützen bei der Eröffnung eines Dialogs zu Erfolgen und Rückschlägen beim Kampf um die Rechte der Frauen vor und nach Abfassung und Annahme der spanischen Verfassung. Wir beleuchten die Besonderheiten des spanischen Falls, vom späten Franquismus bis zum neuen gesellschaftlichen Kontext in Zeiten der Krise und wirtschaftlicher sowie kultureller Globalisierungsprozesse. Marta Sanz
Die Autorin Marta Sanz (Madrid, 1967) ist promovierte Philologin und unterrichtet an der Universidad Complutense sowie an der Schule für literarisches Schreiben in Madrid.
Jordi Gracia (Barcelona, 1965) lehrt spanische Literatur an der Universitat de Barcelona. Er schreibt regelmäßig für El País. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt auf der Geistesgeschichte des 20. Jahrhunders in Spanien und speziell Katalonien.